Gewinner myDigitalWorld 2016

Kategorie „Kreativ gestalten“

In dieser Kategorie werden Beiträge prämiert, die sich vor allem kreativ mit dem Thema Sicherheit im Internet auseinandersetzen. Bei der Auswahl der Gewinner wurde dabei berücksichtigt, wie originell, ansprechend, witzig oder spannend die Idee hinter dem Beitrag ist, wie qualitativ hochwertig das Ergebnis ausfällt und wie gut der Inhalt zur Zielstellung des Jugendwettbewerbs passt.

1. Platz: Musikvideo „Hallo liebes Internet“

„Hallo liebes Internet“ heißt ein Musikvideo, das 11 Schüler während einer viertägigen Ferienaktion zum Safer Internet Day im Offenen Kanal Merseburg-Querfurt geschrieben und gedreht haben. In Video und Text thematisieren die Jugendlichen dabei mit einem zwinkernden Auge die Gefahren des Internets – der eingängige Refrain bringt es auf den Punkt:

Hallo, liebes Internet!
Was würde ich machen, wenn ich dich nicht hätt‘?
Meistens bist du für mich ein Paradies,
aber manchmal auch ziemlich tückisch und ein bisschen fies.

Begleitet wurde die Entstehung des Musikvideos von Lorenz Schill, der in Vorbereitung über die Gefahren des Internets aufklärte, sowie Jan Robel, der die Schüler bei der musikalischen Gestaltung des Songs unterstützte. Nachdem gemeinsam der Text entstand, teilten sich die Schüler in zwei Gruppen: Eine beschäftigte sich mit dem Videodreh während die andere im Studio das Lied aufnahm. Am Ende entstand so ein humorvolles Musikvideo, das mit Ohrwurmpotenzial auf verschiedene Gefahren im Internet aufmerksam macht!

2. Platz: Kurzfilm „Wo ist Klaus? 2.0“

An der Freiherr vom Stein Realschule in Bernkastel-Kues haben 16 Schüler der 7. Klasse im Wahlpflichtfach „Informatische Bildung“ eine Fortsetzung zum bekannten klicksafe-Film „Wo ist Klaus?“ geschrieben und gedreht.

Unter dem treffenden Namen „Wo ist Klaus? 2.0“ haben sie dabei das Konzept des Originals aufgegriffen: Wieder lässt Klaus‘ Mutter bereitwillig verschiedene „Vertreter“ der Online-Welt ins Haus – vom Drogenverkäufer über zwielichtige Verkäufer bis hin zu intimen Details über Klaus, die sich offenbar in sozialen Netzwerken verbreitet haben.

Im Ergebnis entstand ein gelungener Kurzfilm, der humorvoll auf die Tücken der Online-Welt aufmerksam macht und für einen sicheren Umgang mit dem Internet wirbt.

3. Platz: Kurzfilm „We Are Watching You“

Florian drehte einen Kurzfilm, der sich damit beschäftigt, welche Daten unsere Smartphones über uns sammeln und was dann mit ihnen geschieht. Dafür hat er sich eine kreative und spannende Geschichte ausgedacht, bei der wir in das Innenleben eines Smartphone sinnbildlich hineinblicken.

Dort lernen wir kleine, bunte sympathische Männchen kennen, die verschiedene Apps repräsentieren. Wir begleiten den Smartphone-Nutzer und die Apps durch den Tag und sehen, wie die kleinen Männchen uns überall behilflich sind – das Wecker-Männchen kümmert sich bspw. darum, dass der Nutzer morgens pünktlich aufsteht, das Messenger-Männchen organisiert die Kommunikation mit Freunden und Spiele- und Musik-Männchen sorgen für Unterhaltung.

Nach getaner Arbeit öffnen die kleinen Männchen ihre Aktenkoffer und notieren sich verschiedene Informationen – und geben diese am Ende des Arbeitstags zur Abgabestelle, wo diese Notizen gesammelt, analysiert und archiviert werden. Kurz darauf bekommt der Smartphone-Nutzer Werbung angezeigt – personalisiert aus den gesammelten Daten.

Mit seiner charmanten und niedlichen Aufmachung regt der Kurzfilm auf diese Weise zum Nachdenken über die eigenen Datenspuren im Internet an.

Kategorie „Sozial engagieren“

In dieser Kategorie werden Beiträge prämiert, die sich vor allem sozial engagiert mit dem Thema Sicherheit im Internet auseinandersetzen. Hierzu zählen vor allem Peer-to-Peer-Projekte, bei denen Jugendliche sich dafür einsetzen, dass sich andere Kinder und Jugendliche in ihrem Umfeld sicherer im Internet bewegen. Bei der Auswahl der Gewinner wurde dabei berücksichtigt, wie die Vermittlung von Inhalten pädagogisch aufbereitet wurde, wie groß die Reichweite der Arbeit ist, wie Nachhaltigkeit gesichert wird und wie das Engagement der Beteiligten aussieht.

1. Platz: Stationenlernen „Handy-Tiere“

22 Schüler am Heinrich-Heine-Gymnasium haben sich im Wahlpflicht-Kurs „Medien/Informatik“ zum Ziel gesetzt, ihre jüngeren Mitschüler in den Klassen 5 und 6 für die sichere Nutzung von WhatsApp zu sensibilisieren. Hierfür haben Sie ein tolles Konzept entwickelt: Im Rahmen eines Rundgangs in einem Workshop erfahren die jüngeren Schüler an fünf „Stationen“ alles, was sie über WhatsApp wissen müssen. Benannt wurden die Stationen dabei nach verschiedenen Tieren – von einer Studentin haben sich die Schüler dazu passende Plakate entwickeln lassen.

Dabei steht der Handy-Fuchs für die Frage „Was muss ich über WhatsApp wissen?“ und für alle Informationen rundum AGBs und Einstellungsmöglichkeiten, der Handy-Igel für „Was ist blöde, dumm und gefährlich?“ und erläutert, was man darf und was nicht, die Handy-Ameise für „Wie willst du den Gruppen-Chat nutzen?“ und befasst sich mit dem Themenkomplex Cyber-Mobbing, der Handy-Delfin für „Was kann ich statt WhatsApp nutzen?“ und mögliche WhatsApp-Alternativen und der Handy-Elefant für „Wer oder was steckt hinter WhatsApp?“ und greift wichtige Hintergrundinfos über WhatsApp auf.

Mit einem „Laufzettel“ ausgestattet wird die besuchte Klasse in Gruppen aufgeteilt, die parallel alle Stationen jeweils 15 Minuten besuchen und dort von Schülern der 9d mit Informationen, Videos und Quizes versorgt werden. Abschließend setzen die jüngeren Schüler gemeinsam einen „Klassen-Vertrag zum Gruppen-WhatsApp-Chat“ auf, indem sie auf einem großen Plakat Verhaltensregeln definieren und diese dann alle unterschreiben – eine tolle Idee, um Cyber-Mobbing vorzubeugen.

2. Platz: Medienscouts rund um Würzburg

Rund 50 Schüler von 6 verschiedenen Schulen rund um Würzburg haben sich zum Ziel gesetzt, ihre Mitschüler über den sicheren Umgang mit dem Internet aufzuklären. Dafür lassen sie sich von Experten schulen, besuchen Informationsveranstaltungen und recherchieren selbstständig zu vielen wichtigen Themenbereichen, unter anderem

  • zu „Digitale Identität“ (Metadaten, Fingerprinting, soziale Netzwerke, personalisierte Werbung),
  • zur Funktionsweise des Internets (HTML requests, Cookies) und
  • zum Datenschutz (Rechte und Pflichten, Lizenzen, Urheberrecht).

Anschließend verpacken sie ihre Erkenntnisse und ihr Wissen in Lerneinheiten und besuchen mit diesen Klassen an den teilnehmenden Schulen. Mit Präsentationen und Videos sensibilisieren sie so ihre Mitschüler für einen sicheren und reflektierten Umgang mit dem Internet. Darüber hinaus stehen sie im Laufe des Jahres ihren Mitschülern für Fragen und Hilfe zu Verfügung.

3. Platz: Medienscouts MTG

36 Schüler setzen sich gemeinsam am Mons-Tabor-Gymnasium in Montabaur für Sicherheit beim Gebrauch moderner Medien ein. Im klassischen Peer-to-Peer-Konzept vermitteln sie im Rahmen von Projekten, Workshops und Videos alles rund um Urheberrecht, Datenschutz, Messenger und vieles mehr.

Dazu gehört auch das jährliche Medienkompetenztraining, bei dem die Schüler die sechsten Klassen der Schule besuchen und im Rahmen eines sechsstündigen Workshops einen Gesamtüberblick über die Thematik geben. Damit das nicht langweilig wird, gestalten sie ihre Maßnahmen abwechslungsreich mit ganz unterschiedlichen Materialien, Flipcharts, Placemats, Black Stories, Quizes und Videos.

Auch ganz eigene, innovative Methoden haben die Schüler dabei entwickelt: Im Rahmen eines sogenannten „Messengerbattles“ werden beispielsweise kleine Gruppen gebildet, in denen jeweils ein Schüler einen Messenger repräsentiert. Mit Hilfe vorbereiteter Übersichten zu den verschiedenen Messengern treten die Schüler dann gegeneinander an – in Kategorien wie Verbreitung, Datenschutz, von der App beanspruchte Befugnisse, nützliche Features etc. Auf diese Weise lernen die Schüler eine ganze Bandbreite von Apps mit ihren Vor- und Nachteilen kennen.

Mit weiteren Workshops, einer „Task-Force“, die bei akuten Problemen in einer Klasse aktiv wird sowie besuchen von Elternabenden haben die Medienscouts ein rundes Aufgebot an Maßnahmen und leisten einen tollen Beitrag zu mehr Sicherheit im Umgang mit dem Netz.

Publikumspreis

Im Rahmen einer öffentlichen Abstimmung auf der Facebook-Seite des Wettbewerbs wurde der myDigitalWorld-Publikumspreisträger ermittelt. Mehr als 1.000 Personen haben sich am Voting beteiligt – der folgende Beitrag hat gewonnen.

Stopp – Cybermobbing!

An der Gesamtschule Norf haben sich im Fach Gesellschaftslehre Schüler der 5. und 6. Klasse intensiv mit dem Thema Cyber-Mobbing auseinandergesetzt – sie haben ihr eigenes Verhalten im Internet untersucht, eine Umfrage zum Thema durchgeführt, Rollenspiele gespielt und eigene Verhaltensregeln aufgestellt.

Im Anschluss erhielten sie die Möglichkeit, mit Tablets eigene Videos zum Thema zu schreiben und zu drehen – das Ergebnis sind 10 Kurzfilme, die komplett in Eigenregie der jungen Schüler entstanden sind. In diesen beleuchten sie aus ihrer Sicht das Thema Cyber-Mobbing indem sie entsprechende Situationen nach spielen und konkrete Hinweise geben, was man tun kann, wenn man mit Cyber-Mobbing konfrontiert wird oder beobachtet.

Im Rahmen eines Crowd-Votings auf Facebook hat dieser Beitrag den Publikumspreis des Jugendwettbewerbs gewonnen.

Sonderpreis für besonderes Engagement

Dieser Sonderpreis würdigt das ganz besondere Engagement einer Person.

Nancy – Ich beschütze dich im Netz

Seit 2011 engagiert sich Nancy ehrenamtlich in ihrer Freizeit als Ansprechpartner in verschiedenen sozialen Netzwerken und hilft anderen dabei, sich online sicher und wohl zu fühlen. Unterwegs ist sie unter anderem auf Facebook, Twitter, meinVZ und Nerofix. Sie engagiert sich darüber hinaus als watch your web- und juuuport-Scout.

Auf allen Kanälen steht sie dabei für Fragen und hilfreiche Tipps und Tricks zu Verfügung: Welche Privatsphäre-Einstellungen kann ich bei Facebook vornehmen? Was mache ich, wenn meine Daten ohne meine Erlaubnis veröffentlicht wurden? Wohin kann ich mich wenden, wenn ich online gemobbt werde? sind nur ein paar der Fragen, bei denen Nancy seit Jahren unermüdlich weiterhilft.

Nancy ist stark sehbehinderte Rollstuhlfahrerin und hat soziale Netzwerke als große Bereicherung für ihr Leben empfunden – ihre Mission ist es deshalb, dazu beizutragen, dass „jeder Spaß im Web hat und Beleidigungen im Netz keine Chance haben“.